Gletschersterben auf der Zugspitze
Neuer Themenweg, Informationsfilm und kostenlose Führungen zur Sensibilisierung der Besucher
Garmisch-Partenkirchen/Grainau. Der Nördliche Schneeferner Gletscher auf der Zugspitze und sein stetiges Abschmelzen ist ein klarer Indikator für die globale Erwärmung.
Die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG (BZB) befördert Gäste aus der ganzen Welt auf die Zugspitze, direkt an den sterbenden Gletscher. In diesem Kontext sieht sich die BZB den zahlreichen Gästen gegenüber auch in der Pflicht: Über den Zustand und Veränderungen des Nördlichen Schneeferner Gletschers zu informieren, zu sensibilisieren und aufzuklären. Ziel ist, dass die Gäste mit mehr Wissen ins Tal zurückfahren.
Keine Eventisierung oder Freizeitpark sondern edukative Angebote
Die Thematik „Gletschersterben auf der Zugspitze“ stößt auf reges Interesse bei den Gästen. Viele Familien möchten die Chance nutzen, ihren Kindern den noch bestehenden Gletscher zu zeigen.
Über Informationstafeln entlang des Gletschers sowie drei Mal täglich stattfindende kostenlose Gletscherführungen werden Gäste über die Gletscher im Zugspitzgebiet informiert. Dabei werden die Veränderungen und zunehmende Schmelzgeschwindigkeit aufgrund des menschgemachten Klimawandels genauso behandelt wie sichtbare Spuren aus der letzten Eiszeit, Erosionsphänomene und Gletschercharakteristika. Inhaltlich wurden die Infotafeln mit dem Schneefernerhaus sowie dem Glaziologen Prof. Dr. Wilfried Hagg entwickelt.
Neben dem Gletscherweg gibt es drei mal täglich kostenlose Führungen entlang des Gletschers, die von Gletscherguides (Mitarbeiter der Bayerischen Zugspitzbahn) gehalten werden. Hierbei handelt es sich im Alpenraum um einzigartiges Angebot eines Bergbahnunternehmens. Gäste nehmen diese Informationsvermittlung dankend an, stellen viele Fragen, saugen die Infos auf.
Kooperation mit Umweltforschungsstation Schneefernerhaus und Bergschule Vivalpin
Gemeinsam mit Vertretern der Umweltforschungsstation des Schneefernerhauses, welches unterhalb des Zugspitzgipfels Forschung in vielen Fachgebieten betreibt, wurde der Gletscherweg (eine Info-Themenweg mit vielen Stationen) komplett überarbeitet und neu gestaltet. Kern war hier die Erkenntnis, dass sich die Datenlage immer schneller verändert, die Graphen und Übersichten bereits nach wenigen Jahren veraltet sind und neueste Erkenntnisse zur rapiden Abschmelze des Nördlichen Schneeferner Gletschers auf der Zugspitze eingearbeitet wurde.
„Uns ist wichtig, den Gäste hier auf dem Weg fundiertes Wissen mit auf den Weg zu geben, und somit für mehr Sensibilität zu sorgen“, so Laura Schmidt, Sprecherin des Schneefernerhauses.
Gemeinsam mit der Berg- und Skischule Vivalpin wurde ein weiteres, edukatives Angebot geschaffen: Mehrmals pro Woche führt ein Bergführer Gäste über den Nördlichen Schneeferner und erzählt über Entwicklungen und Gefahren im hochalpinen Gelände. Diese erweiterte Gletscherführung dauert 2 Stunden und ist online vorab buchbar unter zugspitze.de.