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Die Abfahrt der Weltcup-Elite

Steil & anspruchsvoll

Kandahar-Abfahrt

Erfahrung & Kondition erforderlich

Eine der anspruchsvollsten Abfahrten im FIS Alpinen Skiweltcup: die Kandahar-Abfahrt.

Die Bezeichnung der Abfahrt geht zurück auf Frederick Roberts, Earl of Kandahar. In seinem Namen wurden zahlreiche Bestrebungen unternommen, Ski Alpin in Form von Abfahrt und Slalom in der FIS zu etablieren. Seit 1954 ist auch Garmisch-Partenkirchen Austragungsort der berühmten Kandahar-Rennen.

Die Infos zur Kandahar-Abfahrt

Im Überblick
  • 2 Varianten
  • 1.800 hm
  • 7 km Pistenlänge
  • spektakuläre Abschnitte (z. B. der „freie Fall“ mit 92 % Gefälle)
  • Voraussetzung: Erfahrung und Kondition
  • Hinweis: Die schwarze Piste Nr. 5 ist auch für geübte und mutige Hobbyskifahrer geeignet.
  • Start: Bergstation Kandahar-Express
  • Alternativ für Anfänger und leicht Fortgeschrittene: Mittelstation des Kandahar-Express. Die schwierigen Passagen der Abfahrt werden dabei ausgelassen.
  • Ziel: Talstation Kreuzeckbahn

Durch „Himmel“ und „Hölle“

Die Abfahrt der      Weltcup-Elite

Die Kandahar fordert nicht nur ambitionierte Freizeit-Skifahrer, auch den besten Skifahrern der Welt verlangt sie einiges ab. Die legendäre Abfahrtspiste gilt als eine der anspruchsvollsten Strecken überhaupt. Seit dem Umbau 2008 hat die Kandahar mit dem „Freien Fall“ den steilsten Pistenabschnitt im gesamten Weltcup.".

Kandahar in Zahlen

Zwei Varianten 
Start: 1,690 m | Ziel: 770 m
Höhenunterschied:  920 m
Streckenlänge:  2.920 m (5a),  3.330 m (5b)
Höchstgefälle:  92% am Freien Fall

Markante Abschnitte

  • Hölle 
  • Tröglhang
  • Eishang 
  • Seilbahnsprung (Sprungweiten bis zu 60 Meter)
  • Freier Fall
  • Himmelreich
  • FIS-Schneise
  • Tauber-Schuss 

„Non-stop fight"

„Durch die Hölle gehen bedeutet hier wirklich durch die Hölle zu gehen. Es ist dunkel und man ist unglaublich schnell. Der Boden ist so uneben, dass man einen Schlag nach dem anderen bekommt.”

BENJAMIN THOMSEN
Kanadischer Skirennläufer

“Wenn du aus der Hölle rauskommst sind deine Oberschenkel sternhagelblau. Und dann kommt erst die rennentscheidende Passage, die sogenannte FIS-Schneise, wo du noch einmal alles rausholen musst.”

HANS KNAUSS
Österreichischer Skirennläufer & TV-Experte

Olympische Spiele

Umstrittene Ski-Premiere

Vom 6. bis 16. Februar 1936 fanden in Garmisch-Partenkirchen die IV. Olympischen Winterspiele statt. Zum ersten Mal wurden dabei Ski-Alpin-Wettbewerbe ausgetragen, was zu einer großen Kontroverse führte: Das IOC erklärte, dass Skilehrer nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen könnten, da sie Profis seien. Verärgert boykottierten österreichische und schweizer Skifahrer die Wettbewerbe. Einige Österreicher traten für Deutschlandan. Neben den sportlichen Wettbewerben waren die Winterspiele 1936 ein gezieltes Propagandamittel, um ein positives Bild des NS-Regimes im Ausland zu zeichnen. 

646 ATHLETEN 

28 TEAMS

17 WETTBEWERBE

Abfahrtsstrecken

Die bisherige Standardstrecke galt für die Olympischen Wettbewerbe als zu leicht, deshalb wurden zwei neue Pisten angelegt und nach ihren jeweiligen Streckenplanern benannt: 

  •  die Krembs-Strecke
    entspricht in etwa der heutigen Kandahar Abfahrt
  • die Neuner-Strecke
    entspricht in etwa der heutigen Olympia Abfahrt

 

Der Start war damals schon am Kreuzjoch. Unterhalb des Tröglhangs teilen sich beide Strecken noch heute auf:nach links die Krembs-Strecke/Kandahar-Abfahrt und geradeaus die Neuner-Strecke/Olympia-Abfahrt. 

Die Slalomläufe fanden auch schon 1936 auf dem Gudiberg am Olympia Skistadion statt. Aus den Ergebnissen des Slalom- und Abfahrtslaufes ergab sich die Wertung in der Alpinen Kombination.

Skirennen mit Tradition

 

1954

Arlberg Kandahar Rennen

Der Name Kandahar geht auf den britischen Offizier Lord Frederick Sleigh Roberts – „Earl of Kandahar“ – zurück. Da er bereits im Jahr 1911 einen Pokal für ein Skirennen in Crans Montana stiftete, wurde der noch heute bestehendeKandahar Ski-Club im schweizerischen Mürren nach ihm benannt.

1928 organisierte dieser Kandahar Ski-Club gemeinsam mit dem Ski-Club Arlberg das erste Arlberg-Kandahar-Rennen in St. Anton am Arlberg. Im Laufe der Jahre wurde der Kreis der Austragungsorte größer, bis 1954 das traditionsreiche Skirennen erstmals in Garmisch-Partenkirchen stattfand – wo es bis heute noch ausgetragen wird.

 

1970

Alpiner Ski-Weltcup

Die Arlberg-Kandahar-Rennen waren nach den Olympischen Spielen und den Weltmeisterschaften die prestigeträchtigsten Wettbewerbe im alpinen Skisport zu dieser Zeit. Als in den 1960er Jahren der Alpine Ski-Weltcup gegründet wurde, wurden die Skirennen darin integriert. So war 1970 das 35. „Arlberg-Kandahar-Rennen“ der erste Abfahrtslauf in Garmisch-Partenkirchen, der in die neue Weltcup-Wertung einging.

 

1978 & 2011

Alpine Ski-WM

Neben den Olympischen Spielen 1936 war Garmisch-Partenkirchen auch 1978 und 2011 Austragungsort für Wintersport-Großveranstaltungen. Die legendäre Abfahrtsstrecke wurde 2008, in Vorbereitung auf die WM, grundlegend umgebaut. Seitdem präsentiert sie sich mit zwei Varianten und einem neuen Highlight: dem „Freien Fall“. Mit 92 % Gefälle ist er der steilste Pistenabschnitt im gesamten Weltcup.

Deutsche Sieger

  • 1954 | Slalom + Abfahrt
    Mirl Buchner
  • 1978 | WM Riesenslalom
    Maria Epple
  • 1987 | Super-G
    Markus Wasmeier
  • 1992 | Abfahrt
    Markus Wasmeier
  • 2010 | Abfahrt
    Maria Höfl-Riesch
  • 2020 | Abfahrt
    Thomas Dreßen
    Viktoria Rebensburg

Rekordsieger

  • 3x gewonnen
    Steve Podborski (Kanada)
  • 3x gewonnen
    Roland Collombin (Schweiz)
Hinter den Kulissen

Der Alpine Ski-Weltcup

Im Jahr 2024 fanden die 70. Kandahar-Rennen statt.Die Durchführung solcher Großveranstaltungen inklusive TV-Live-Übertragung ist ein Kraftakt für alle Beteiligten– sowohl vor als auch hinter den Kulissen. Sechs Mitarbeiter sind das ganze Jahr über im Organisationskomitee (OK) des Ski-Weltcups angestellt. Während der eigentlichen Weltcups im Januar und Februar helfen hunderte Freiwillige mit, um diese Veranstaltung zu ermöglichen. 

Die ersten Arbeiten an der Strecke beginnen bereits im Spätsommer. Im September und Oktober werden die so genannten A-Netze installiert: Diese Sicherheitsnetzewerden entlang heikler Streckenabschnitte an fest installierten Stützen aufgehängt. Der untere Teil des Netzes wird im Laufe des Winters mit Schnee bedeckt, sodass Skifahrer bei Stürzen aufgefangen werden. 

Auch wenn eine Ski-Weltcup-Piste sehr spezielle Anforderungen erfüllen muss, ist die Grundlage eines jeden Skirennens auf der Kandahar die reguläre Pistenpräparierung für den normalen Skigast. Diese beginnt in aller Regel im November und Dezember vor Öffnung des Skigebietes. Auf dieser Grundlage wird dann 2–3 Wochen vor der Veranstaltung die Rennstrecke aufgebaut.

Ziel ist es, für alle Starter, unabhängig von der Start-nummer, die gleichen Bedingungen zu gewährleisten. Daher ist eine Weltcup-Piste extrem eisig und hart –mit einer normalen Skipiste in keiner Weise vergleichbar. Für diese Präparierung braucht es spezielle Maßnahmen, z. B. wird die Piste gewässert, damit der Schnee gut durchfriert. Insbesondere wichtig sind aber auch die Kenntnisse und Erfahrungswerte des Pistenteams.

Kandahar-Rennen in Zahlen

  • 2024 fanden die 70. Kandahar-Rennen statt 
  • ca. 400–500 freiwillige Helfer
  • 70 Teamleiter
  • Beginn der Aufbauarbeiten ab September
  • Präparierung der Rennstrecke 2–3 Wochen vor den Weltcups

Ski-Club Garmisch

  • Ausrichter der jährlichen Weltcups und der Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 1978 und 2011 
  • Einer der größten und erfolgreichsten Ski-Clubs Deutschlands
  • Am 2. Februar 1914 gegründet
  • ca. 250 aktive Athleten
  • ca. 40 aktive Trainer
  • ca. 2.000 Mitglieder